Warum ich mich 2023 für die iCloud entschieden habe und es noch nicht bereue

Cloud - ja oder nein - eine Glaubensfrage
Vorweg ist es mir wichtig zu betonen, dass ich hier von der Cloud Nutzung im privaten Umfeld berichte. Selbstverständlich gelten gerade im gewerblichen Bereich ganz andere Maßstäbe und gesetzliche Regelungen.
Wer seine Daten zwischen mehreren Geräten syncronisieren möchte, wird sich früher oder später die Frage stellen, wie mach ich das eigentlich. Grundsätzlich gibt es viele Einwände gegen die Cloud, insbesondere wenn sich der Speicherort außerhalb der EU befindet, gehen bei vielen Leute (zu Recht?) die Alarmglocken an.
Letztlich wird die Meinung _„Es gibt keine Cloud - nur Computer anderer Leute“_ vertreten.
Auf der anderen Seite stehen die _Bequemen:_ Dropbox, OneDrive, Google Drive, iCloud - alles so schön einfach, warum soll ich mir den Streß geben, sowas selbst zu hosten. Dann gibt es noch die _Selbsthoster_: egal, wieviel Arbeit das macht, egal wie hoch die Ausfallquote ist, Schnurps wieviel Strom das kostet, ich will die Daten selbst auf meinem NAS daheim hosten - feste IP hab ich zwar nicht, aber es wozu gibt es DynDNS?
Ich würde mal meinen, ich hab sie in den letzten Jahren alle durch. Getestet hab ich vieles. Nextcloud, iCloud, Dropbox, OneDrive, NAS. Richtig heimisch geworden bin ich dabei nicht. Und überall gibt es mit Sicherheit ein Haar in der Suppe (Wolke)…

Wieso ich mich 2023 nun doch vorläufig für iCloud entschieden habe

In meinem Fall wollte ich irgendwo die Mitte finden. Mitte zwischen reinem Gewissen in puncto Sicherheit, Datensicherheit und Datenschutz und Bequemlichkeit.
Selbst Hosting, auch mit dem eigenen NAS beruhigt zwar die Nerven, wenn man einfach weiß wo das NAS steht, aber es kostet auch einfach Zeit und (ab und zu auch) Nerven. Hier mal ein Sicherheitsupdate, da funktionierte mal Nextcloud nicht. Das ganze kostet auch Strom, Hostingkosten, Zeit … und letztlich war es in meinem Setup einfach nicht zu perform wie andere Dienste. Mein NAS ein WDMyCloudmirror hat irgendwann ein OS Update erfahren, danach lief die Indexierung sage und schreibe Wochen, mit einer CPU Aulastung auf allen Kernen.
Das Ding wurde platt gemacht, Platten getauscht, einige Tage später, ging der Spass erneut los - nur dass diesmal zeitweise gar kein Zugriff mehr auf das NAS möglich war. Cloud Zugriff wurde dann deaktiviert, dann ging es. Recherche im Internet wies darauf, dass es erheblich viele Leute mit ähnlichen Problemen gab. Am Ende hab ich die Platten ausgebaut und in meinen Linuxrechner verbaut, wo Sie jetzt als NFS und SMB Share mein lokales LAN beglücken. Auch wenn das sicherlich ein rein subjektiver Eindruck ist, mit komerziellen Anbieter hatte ich eigtl selten mal Probleme in Form von Ausfällen. Ich nutze die Dienste relativ selten, für alte Filme und als Datensicherung. Aber wenn ich sie dann brauche, dann soll das auch out-of-the-box laufen. Ich bin sicher, es gibt genug IT-Cracks unter Euch die jetzt sagen werden „was? Nextcloud/ oder die und die Lösung läuft hier seit Jahren ohne Probleme. Hier lief das auch. Aber das hat mich nicht davor befreit, sich ab und an auch darum zu kümmern und auch hin und wieder mal mehr oder weniger Zeit intensive administrative Aufgaben zu erledigen.

Was bislang gegen iCloud und andere Anbieter sprach

Was mir ferner nicht geschmeckt hat bei den großen Cloud Anbietern, war aber der Umstand, dass bei den meisten Anbietern schlicht keine End-zu-End Verschlüsselung angeboten wird. Da bleibt ein gewisser fader Beigeschmack. Auch nicht bei namhaften Datenschutzexperten wie [Mailbox.org](http://Mailbox.org). Bei [Mailbox.org](http://Mailbox.org) könnte man Daten mit pgp verschlüsseln, was aber für 1 TB Fotos nicht wirklich zielführend ist. Hier punktet 2023 iCloud. Mit den sog. „Erweiterter Datenschutz“ hat Apple endlich für die iCloud (bis auf wenige Ausnahmen) nun end zu end Verschlüsselung eingeführt. Die Schlüssel liegen bei dieser Lösung auf vertrauenswürdigen Endgeräten. Möchte man in Zukunft Zugriff auf die Cloud von anderen Geräten, muss der Webzugriffe vorher freigegeben werden, anders kann nicht entschlüsselt werden.
(Bei der Gelegenheit: wenn man Schlüssel generiert sollte man auch so ein Blick mal in seinen Account werfen und gleich einen Nachlasskontakt bestimmen (man weiss ja nie))

Was sind vertrauenswürdige Endgeräte

Das sind im Prinzip die Geräte, die Du von Apple erworben hast, iPhone, Mac, iPad etc. Allerdings müssen Sie die neusten Versionen der jeweiligen Betriebsysteme unterstützten. Dies kann in Einzelfällen dazu führen, dass du Altgeräte, die nicht mehr updatebar sind, nicht weiter nutzen kannst (so geschehen mit einer Apple Watch 2. Generation bei mir). Nicht Weiternutzung bedeutet hier - jedenfalls nicht mit Zugriff auf deine in iCloud synchronisierten Daten. Was aber bei allen iOS Devices der Fall ist. Das ist mir End-zu-End Verschlüsselung aber wert und irgendwann kann man auch mal darüber nachdenken, alte Hardware auszumustern - auch wenn sie grundsätzlich noch funktioniert.

Wie sicher ist das - müssen wir da nicht Apple doch nur vertrauen !?

Vertrauen - müssen wir natürlich trotzdem: Apple verspricht zwar, dass sie selbst die Schlüssel nicht haben und nicht entschlüsseln können, aber da das ganze nicht FLOSS ist, bleibt die Notwendigkeit des Vertrauens, anders kann man schlicht nicht festlegen, wer ggfs. doch entschlüsseln könnte. Apple genießt bei mir da aber einen relativ hohen Vertrauensvorsprung. Für Privat Daten mehr als ausreichend jedenfalls.
(Übrigens scheint unter Apple Kunden die [
Kundenzufriedenheit] recht hoch zu sein, das hab ich schon öfters gelesen: wer einmal Apple kauft, bleibt bei Apple … (wo wir wieder bei subjektiven Eindrücke wären). )
Insgesamt war das, neben dem Umstand, dass sich die iCloud einfach am Besten in ein Apple Ökosystem eingliedert, der ausschlaggebende Punkt warum ich erstmal viele Daten (Fotos) wieder in einer Cloud hoste.
100% Sicherheit wird es da nicht geben, aber ich glaube, dass es sich hierbei schon um ein vergleichbares sicheres Angebot handelt - vermutlich um Welten besser als eine vergammelte Nextcloud Instanz, die nicht oder nur laienhaft betreut wird. Warten wir mal ab, wann der erste große Datenskandal iCloud betrifft. Und was WDMyCloudMirror angeht: nie wieder.
Wenn ihr mich fragt - was keiner macht - dann hat die Einführung der e2e Verschlüsselung von Apple bei mir zu einem großen Vertrauenssprung beigetragen.
Wie handhabt ihr das? Gebt Ihr Daten ausser Haus - oder sagt ihr nein. Fotos synchronisiere ich allerhöchstens über selbst verwaltete Lösungen? Lasst mir einen Kommentar da.
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